Betrachtung wichtiger technischer Indikatoren an der Börse (1)

Die nachfolgend betrachteten technischen Indikatoren sind Bestandteil der auf dem Finanzportal TRADUCER.de durchgeführten Analysen.

Konzepte der Relative Stärke

Relative Stärke des Momentums

Vergleicht man Aktien eines Segments hinsichtlich Kursveränderung bzw. Momentum spricht man bei den Gewinnern von sog. Relativer Stärke. Dieses Konzept bewertet also die Rangfolge hinsichtlich der historischen Kursveränderung. Anzumerken ist, dass die Form des Kursverlaufes, das Frequenzspektrum beim Momentum unbetrachtet bleibt.

Relative Stärke (überproportionale Kursveränderung) kann hinsichtlich eines untergeordneten Zeitraums als trendbestätigend interpretiert werden. Auf gleicher Zeitebene lässt sich dagegen aus technischer Sicht eine gegenläufige Kursentwicklung, d.h. eine technische Reaktion, erwarten.

Relative Stärke nach Levy

Der Vergleich des aktuellen Kurses mit einem zeitlichen Mittelwert (dieses Kurses) ist die Berechnungsgrundlage des Relative Stärke Index nach Levy. Die prozentuale Differenz zwischen dem aktuellen Kurs und dem aktuellen Kursmittelwert gibt an, wie dynamisch, wie stark sich der Aktienkurs im historischen Vergleich entwickelt hat. Ein positiver Wert dieses K/GD-Indikators (GD = Gleitender Durchschnitt) gibt dann an, dass der Kurs über seinem zeitlichen Mittel notiert.

Ein historisch extremer Wert bezüglich deutet bezüglich des Zeitfensters des GD auf eine kurzfristige technische Reaktion, d.h. Umkehrung des Kurses hin. Entsprechend wird ein Signal generiert. Ist der Wert hingegen moderat, ist dies als eine Trendbestätigung zu interpretieren.

Analog der Relative Stärke des Momentums (s.o.) kann der Levy-Index auch im Marktvergleich gesehen werden und eine Rangfolge berechnet werden. Auf konzeptionell höherer Ebene kann also nochmals eine Relative Stärke ermittelt werden.

Relative Stärke nach Wilder

Dieser auch RSI genannte Relative Stärke Index nach Wilder spiegelt das Verhältnis der positiven und negativen täglichen Kursveränderungen eines bestimmten historischen Zeitraums wider.

Über einem Wert von 60 wird eine Aktie bzw. ein Finanztitel technisch als überkauft (zu teuer), unter 40 als überverkauft (zu billig) eingestuft. Ein kurzfristiges (hinsichtlich des Berechnungszeitraums des Indikators) Signal wird generiert, wenn 1) der Index im genannten Bereich rangiert, 2) der Aktienkurs in der Nähe eines kurzfristigen Hochs bzw. Tiefs notiert sowie 3) die Trends der letzten Tage von Kurs und RSI in die gleiche Richtung zeigen.

Natürlich ist es auch hier möglich, einen Marktvergleich und damit eine Rangfolge, ein sog. Ranking durchzuführen.

Rangfolge bzw. Ranking

Als Ranking soll hier der Marktvergleich - d.h. der Vergleich von Finanztiteln eines definierten Segments, sei es ein Aktiensegment (z.B. DAX) oder auf höherer Ebene das Segment von internationalen Aktienindizes - bezüglich einer technischen Analyse bezeichnet werden. Kurz, das Ranking liefert einen Marktvergleich hinsichtlich eines bestimmten statistischen Merkmals.

Um ein Ranking herzustellen, können zum einen die entsprechenden Tabellen sortiert werden. Zum anderen kann eine Zusatzspalte mit entsprechenden Rangsymbolen berechnet werden. Hierzu werden die Aktien in fünf Wertegruppen einsortiert. Das Doppel-Plus („++“) kennzeichnet die Aktien mit den jeweils größten Werten, das Doppel-Minus („--“) zeigt die Aktien mit den kleinsten Werten. Werte im Mittelfeld mit „+“, „o“ oder „-“ gekennzeichnet.

 

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